
Manchmal fühle ich mich klein und unnütz und denke mir, was kann ich in meinem Leben schon bewirken? So gerne würde ich noch mehr Menschen in ihren Fähigkeiten unterstützen und bestärken. Auch wenn meine Absichten ehrlich und gut gemeint sind, ist es nicht immer einfach im Alltag gegen Windmühlen zu kämpfen.
Da kam diese Fabel gerade zur rechten Zeit:
Es gab eines Tages ein grosses Feuer im Wald. Alle Tiere flohen voller Angst in alle Richtungen, denn es war ein sehr heftiges Feuer.
Ein hastig fliehender Jaguar sah einen Kolibri über seinen Kopf hinwegfliegen. Allerdings in die entgegengesetzte Richtung. Der Kolibri flog auf das Feuer zu!
«Was machst du, Kolibri?», fragte der Jaguar verwundert.
»Ich komme vom See», antwortete er, «ich trinke Wasser mit meinem Schnabel und werfe es auf das Feuer, um es zu löschen.»
Der Jaguar lachte. «Bist du verrückt? Glaubst du wirklich, dass du dieses grosse Feuer mit deinem kleinen Schnabel allein löschen kannst?»
«Nein», sagte der Kolibri, «ich weiss, dass ich das nicht kann. Aber der Wald ist mein Zuhause. Er ernährt mich, er bietet mir und meiner Familie Schutz. Dafür bin ich sehr dankbar. Und ich helfe dem Wald zu wachsen, indem ich seine Blumen bestäube. Ich bin ein Teil von ihm und der Wald ist ein Teil von mir. Ich weiss, dass ich das Feuer nicht löschen kann, aber ich muss meinen Teil dazu beitragen.»
In diesem Moment hörten die Waldgeister den Kolibri. Sie waren von der Hingabe des Vögelchens so gerührt, dass sie wie durch ein Wunder einen sintflutartigen Regenguss schickten, der dem grossen Feuer ein Ende bereitete.
Die indianischen Grossmütter erzählen diese Geschichte ihren Enkelkindern und schliessen mit den Worten: «Willst du Wunder in deinem Leben bewirken? Dann erfülle deinen Teil!»
Die Moral von dieser Geschichte:
Niemand von uns kann alleine etwas bewirken. Es erscheint unmöglich!
Und doch sind wir ein Puzzlestück dieser Welt und dürfen unseren Teil beitragen.
Der Kolibri ist mein Held!
Arbeiten wir mit Hingabe - können Wunder entstehen!
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